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Kitty
Achtzehn Katzen und Kater waren im Wohnzimmer von Frau
Führer, als meine Tochter Josephine und ich uns
„unsere“ Katze ausuchen wollten.
Die Tiere lagen herum, schliefen friedlich, spielten miteinander oder
boten sich an gestreichelt zu werden. Den offensichtlich verschmusten
Katzen fliegen die Herzen der Tierfreunde auf der Stelle zu. Von ihnen
war auch meine Tochter begeistert. Aber in anderen Zimmern gab es noch
viel mehr Katzen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht im
großen Gemeinschaftszimmer sein durften – oder wollten.Eine
der letzteren Kategorie holte Frau Führer und setzte sie mir auf
den Schoß. Kitty! Zu dieser Zeit hieß sie noch
Flöckchen, und eine weitere, frühere Familie hatte ihr den
Namen Terry gegeben. Sie hatte zwei oder drei bewegte Lebensjahre
hinter sich.
Da saß sie nun auf meinem Schoß. Äußerst
widersrebend und nur mit sanftem Druck ließ sich die
wunderschöne, dreifarbige Glückskatze dort halten. Ihr
unüberhörbares tiefes Grollen, sowie der dick aufgeplusterte
Schwanz zeigten ganz deutlich ihr Missfallen. Sprungbereit und mit
funkelnden Augen verharrte sie in unbequemer Stellung.
Von meiner Seite war es Liebe auf den ersten Blick!
Nachdem Frau Führer uns Kitty nach Hause gebracht hatte, dauerte
es Wochen bis wir uns ihre Zuneigung verdient hatten. Die ersten Tage
saß unser neues Familienmitglied beobachtend und abwartend in
zwei Metern Höhe auf dem Wohnzimmerschrank. Auf unser lockendes
Rufen reagierte sie erst nicht. Irgendwann war es dann soweit: Kitty
setzte sich fast selbstverständlich auf meinen Schoß.
Mittlerweile sind fast acht Jahre vergangen. Kitty schläft zu
Sommerzeiten unten links in meinem Bett, im Winter hat sie es gern ein
Stückchen höher. Den Namen Kitty-Kicker erhielt sie ihr
für ihre sportlichen Leistungen beim Tischtennisbällchen
kicken oder über das Parkett jagen.
Kitty bringt sehr viel Freude und Gemütlichkeit in unser
Familienleben und wir haben das Gefühl, das sie mit uns auch recht
zufrieden ist.
(Vermittelt am 30.04.1999)
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